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Arabel - Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Ole Vanhoefer

Startseite · Inhaltsverzeichnis · Rubrik: Kurzgeschichten · Autor: Ole Vanhoefer

Es war der zweite Weihnachtstag, an dem mich mein Weg zu dem St. Georg-Altenheim führte. Ich parkte meinen Wagen auf dem Parkplatz, griff nach dem Umschlag, der auf dem Beifahrersitz lag, und stieg aus. In der Eingangshalle des Altenheims schaute ich mich erstmal um. Es war ein altes Altenheim, daß in den zwanziger Jahren gebaut worden war. Nach ein paar Augenblicken konnte ich eine junge Frau entdecken, die in einem durch eine Glasscheibe abgetrennten Zimmer saß. Sie blickte von ihrer Zeitschrift auf, als ich vor ihr stand. "Frohes Fest. Kann ich Ihnen helfen?"

"Fröhliche Weihnachten", entgegnete ich. "Ich möchte gerne zu Herrn Lawincky."

"Herr Lawincky hat Zimmer 106. Sind Sie mit Ihm verwandt?"

"Nein", antwortete ich. "Ich kenne Herrn Lawincky gar nicht. Ich soll... Mhhh, wie soll ich es ausdrücken? Ähhm. Ich habe etwas Persönliches von ihm gefunden und möchte es gerne zurückgeben."

"Ach so. Sie sollten wissen, daß es Herrn Lawincky gar nicht gut geht. Er ist bettlägerig. Am Besten gehen Sie hier die Treppe hinauf und dann rechts. Dort hat die zuständige Schwester ihr Zimmer. Sie wird Ihnen dann weiterhelfen."

Ich bedankte mich und ging die Treppe hinauf. Oben angelangt wandte ich mich, wie mir geraten wurde, an die Schwester, die mich dann zu dem Zimmer von Herrn Lawincky führte. "Warten Sie einen Moment", sagte sie und ging in das Zimmer. Nach ein paar Augenblicken kam sie wieder und sagte: "Herr Lawincky ist wach. Sie können hineingehen."

Das Zimmer sah aus, wie die meisten Altenheimzimmer. Dicht gedrängt standen alte Möbel an der Wand, und ein paar alte Drucke bedeckten die letzten freien Flächen der Wand. Das weiße Krankenbett stach aus den dunklen Möbel hervor und machte auf mich den Eindruck eines gewaltigen Stilbruches. In diesem Bett lag nun Herr Lawincky. Ein alter Mann mit eingefallenen Wangen und vielen dunklen Altersflecken im Gesicht. Seine schütteren Haare waren weiß und er war so bleich, daß er sich kaum von dem Kopfkissen abhob. Ich ging zum Bett und begrüßte ihn: "Fröhliche Weihnachten, Herr Lawincky."

"Fröhliche Weihnachten, junger Mann. Wie war Ihr Name noch einmal?"

Ich stellte mich vor und er fuhr fort: "Setzen Sie sich doch." Dabei zeigte er auf einen Stuhl an der Wand. Ich zog meine Jacke aus und setzte mich. "Welcher Grund führt Sie zu einem alten Mann wie mir?" fragte er dann weiter.

"Wissen Sie", begann ich. "Ich habe bei der Auflösung Ihres Haushaltes Ihre Bücher erworben." Bei diesen Worten ging ein Schatten über sein Gesicht.

"Sind Sie etwa Händler", fragte er skeptisch.

"Nein", konnte ich Ihn beruhigen. "Ich bin kein Händler. Ich lese sehr gerne und sammle dabei Bücher. Ich lese auch gerne alte Bücher und bin deshalb oft bei Haushaltsauflösungen oder Flohmärkten auf der Suche. Jedenfalls habe ich Ihre Bücher gekauft und habe dabei etwas gefunden, was Sie interessieren wird. Außerdem habe ich jemanden versprochen, mit Ihnen zu reden."

Herr Lawincky blickte mich verwirrt an. "Wem haben Sie denn das versprochen?"

"Das ist eine etwas komplizierte Geschichte. Am Besten ist es wohl, wenn ich von Vorne anfange zu erzählen. Natürlich nur, wenn Sie Zeit und Lust haben.

"Erzählen Sie, junger Mann. Ich habe sehr viel Zeit, und etwas Abwechslung könnte ich vertragen. Hier kann es nämlich sehr langweilig sein."

Und so begann ich zu erzählen: "Die ganze Sache fing damit an, daß in der Zeitung die Anzeige für die Haushaltsauflösung stand. Da meine Eltern nicht zu Hause waren, und ich sonst nichts zu tun hatte, bin ich Vorgestern einfach hingefahren. Mir gelang es günstig zwei Kisten mit Büchern zu erstehen. Danach bin ich dann wieder nach Hause gefahren. Es wurde langsam dunkel und es regnete in Strömen. Nicht gerade das schönste Weihnachtswetter. Und auf dem Heimweg passierte es dann. Der Verkehr vor mir begann zu stocken. Er wurde zähflüssig bis er ganz zum Stillstand kam. 'Auch das noch', seufzte ich. Aber eigentlich hatte ich selber schuld. Warum fuhr ich so spät am Heilig Abend auch noch weg? Wahrscheinlich weil mir sonst die Zimmerdecke auf den Kopf gefallen wäre.

In kurzen Phasen ging es weiter. Bald konnte ich den Grund für diese Behinderung sehen. Ein Autokran stand halb auf meiner Spur und Polizisten schleusten den Verkehr um das Hindernis herum. Als ich kurz vor dem Kran stand wurde die Straße ganz gesperrt. Ein Lkw fuhr vor und der Kran begann etwas aus dem Fluß, der neben der Straße entlangfloß, zu heben. Es handelte sich dabei um ein altes verrostetes Auto. Den Fahrzeugtyp konnte ich bei der herschenden Dunkelheit nicht erkennen, aber es sah alt aus. Ungefähr 60er Jahre. Es lag bestimmt schon etwas länger dort. Die Blinklichter reflektierten sich in den Wassermassen, die aus dem Wagen herausquollen. Langsam drehte sich der Kran und setzte den Wagen auf der Ladefläche des LKWs ab.

Da klopfte jemand an der Seitenscheibe auf der Beifahrerseite. Ich öffnete die Tür und ein junges Mädchen steckte ihren Kopf ins Auto. Sie war völlig durchnäßt und mit großen Augen schaute sie mich an, als sie fragte: 'Können Sie mich ein Stück mitnehmen?'

Sie war hübsch und ich war allein. Ich glaube das hat den Ausschlag gegeben sie mitzunehmen. Ich weiß nicht, was ich mir davon versprochen hatte. Jedenfalls sagte ich: 'Kein Problem. Komm rein, bevor Du Dich völlig auflöst.'

Sie stieg ein und saß dann verlegen auf dem Sitz. Ihre Hände spielten mit den Trägern ihres Rucksacks, den sie auf ihre Knie gestellt.

'Den Rucksack kannst Du nach hinten tun', schlug ich ihr vor. Sie schüttelte den Kopf und hielt den Rucksack weiter fest.

'Es geht schon so.'

Ich zuckte mit den Schultern. Wenn sie nicht wollte, dazu zwingen konnte ich sie nicht. Mir blieb keine Zeit, mich weiter um sie zu kümmern, denn es ging weiter. Nun konnte ich zügig weiterfahren. Nach ein paar Minuten stellte ich fest, daß sie mir ihr Fahrtziel gar nicht gesagt hatte. 'Wohin willst Du denn?'

Erst kam keine Antwort, dann aber hörte ich sie leise sagen: 'Das ist mir egal.'

Verwundert blickte ich kurz zu ihr hinüber. Sie hatte beide Arme um ihren Rucksack geschlungen und hielt den Kopf gesenkt. 'Bestimmt ist sie von zu Hause weggelaufen', dachte ich. 'Wie alt sie wohl ist? 17. 18. Bestimmt nicht älter.'

'Also ich fahre bis B.', sagte ich und erhielt keine Antwort. Das Mädchen schaute angestrengt aus dem Seitenfenster. Ich sah schon die Lichter der Straßenlaternen von B. als sie leise sagte: 'Ich ... ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Ich bin von zu Hause weggelaufen. Ich wollte trampen und stand an der Straße ... und dann kam der Mann in dem Mercedes und ...' Ihre Worte gingen in einem Schluchzen unter.

An der Ecke zu der Straße, in der ich wohnte, hielt ich an. 'Also ich muß hier rein. Ich wohne in der Straße.'

Aber sie reagierte nicht auf meine Worte. Sie saß auf dem Beifahrersitz und weinte leise vor sich hin. Sie zitterte am ganzen Körper. Eine ganze Weile sagten wir beide nichts, und durch das Brummen des Motors hörte man nur ihr leises Weinen und das Wischen der Scheibenwischer. Schließlich beendete ich das Schweigen. 'O.K. Für heute Abend kannst Du zu mir kommen.'

Ohne ihre Antwort abzuwarten bog ich in die Straße ein und legte die letzten Meter zu dem Haus zurück, in dem ich mit meinen Eltern lebte. Drinnen zeigte ich ihr das Badezimmer und machte uns einen schön heißen Tee. Das Mädchen kam aus dem Badezimmer heraus. Sie hatte ihre nassen Sachen gegen trockene ausgetauscht und sich ein wenig zurechtgemacht. Das, was ich sah, war einfach hübsch. Ich führte sie in das Wohnzimmer und schenkte ihr Tee ein.

Das Mädchen machte es sich auf dem Sofa bequem und zog die Beine an. Mit beiden Händen hielt sie den Becher mit dem Tee in der Hand und nippte vorsichtig von der heißen Flüssigkeit. Ich schaltete die Stereoanlage ein und legte eine CD mit klassischen Weihnachtskonzerten auf. Danach begann ich die Kerzen vom Weihnachtsbaum anzuzünden. Als die letzte Kerze brannte, drehte ich mich um und sah direkt in ihre braunen Augen. Schnell wendete sie ihren Blick ab und schaute angestrengt in den Tee, als ob dort alle Weisheiten des Lebens geschrieben ständen. Ich setzte mich ihr gegenüber hin und goß mir auch einen Becher Tee ein. Ein paar Minuten lang redete keiner von uns. Die Musik erfüllte den Raum und ich starrte Arabel an. Dann nahm ich gedankenverloren ein Schluck Tee und verzog das Gesicht. "Ahhh", stöhnte ich auf.

Sie blickte auf und lächelte. "Ist der Tee heiß?", fragte sie.

Ich nickte. "Und ob. So ein Mist." Ich ärgerte mich, denn ich bekam schon dieses pelzige Gefühl auf der Zunge.

"Du solltest daran denken, daß Tee mit kochendem Wasser gemacht wird."

"Das ist mir auch bekannt", entgegnete ich. "Aber ich war etwas in Gedanken gewesen."

"Worüber hast Du denn nachgedacht."

"Über Dich. Ich habe ein Mädchen in meinem Wohnzimmer und weiß noch nicht einmal ihren Namen."

"Arabel. Ich heiße Arabel."

"Ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen", sagte ich und bereute es sofort. Ich dachte an ihre Worte über den Mann im Mercedes. Wenn der handgreiflich geworden ist ... Ich war wieder einmal voll ins Fettnäpfchen getreten.

Zum Glück schmunzelte sie nur. "Danke. Und wie heißt Du?"

Ich nannte ihr meinen Namen. "Auch ein hübscher Name", stellte sie fest. "Wohnst Du hier alleine?"

"Nein. Ich wohne hier bei meinen Eltern. Aber die sind nicht da. Die machen gerade eine Mittelmeerkreuzfahrt."

"Sie lassen Dich über Weihnachten allein, das wäre bei uns nicht möglich." "Naja. Eigentlich wollte ich das Weihnachtsfest mit meiner Freundin und bei ihren Eltern feiern, aber sie hat es vorgezogen, zu ihrem alten Freund zurückzukehren. Meine Eltern hatten schon gebucht und deshalb bin ich jetzt allein zu Hause. Pech muß der Mensch haben."

Arabel nickte und sagte dann: "Nein, bei uns könnte das nicht vorkommen. Papa achtet sehr darauf, daß die ganze Familie zu Weihnachten versammelt ist. Auch meine verheiratete Schwester hat mit ihrem Mann und den Kindern am Heiligabend bei uns zu erscheinen. Weihnachten ist eben das Fest der Familie."

"Und warum bist Du dann nicht bei Deiner Familie und stehst stattdessen draußen im Regen an der Straße?"

Sie zögerte einen Moment, aber dann begann sie ihr Herz auszuschütten. "Ich habe vor ein paar Wochen einen Jungen aus H. kennengelernt. Wir haben uns auf einer Freizeit unseres Kirchenchors getroffen. Eine Woche waren wir in dem Freizeitlager gewesen. Es war wunderschön. Ich hatte mich richtig verliebt.

Danach habe ich ihn ab und zu wiedergesehen. Meine Tante wohnt auch in H. und immer wenn ich sie besucht habe, habe ich mich auch mit ihm getroffen. An einem Wochenende waren seine Eltern weggefahren und ich habe meine Eltern erzählt, daß meine Tante mich eingeladen hat, bei ihr zu übernachten. Ich war natürlich nicht zu meiner Tante gefahren, sondern zu ihm. Und ..."

Ihre Stimme stockte, ihre Augen füllten sich mit Tränen und dann weinte sie bitterlich. Ich stand auf und setzte mich neben ihr. Einen Moment zögerte ich, aber dann nahm ich sie in die Arme. Sie lehnte sich an meine Brust und weinte leise weiter. Eine ganze Zeit saßen wir so und rührten uns nicht. Ihr Weinen wurde leiser und hörte schließlich ganz auf.

Sie lag in meinen Armen und schaute den Weihnachtsbaum an, als sie begann weiter zu erzählen: "Als ich von diesem Wochenende nach Hause kam, gab es Ärger. Meine Tante hatte angerufen und so war es herausgekommen. Mein Vater stellte mich wütend zur Rede und beschimpfte mich. Dann verbot er mir jeden weiteren Kontakt mit meinem Freund. Ich bekam Stubenarrest und durfte nur noch zur Schule gehen. Sonst mußte ich zu Hause sitzen. Und jeden Tag machte er mir Vorwürfe. Jedes Essen war eine Tortur. Ich hatte Glück, daß bald Weihnachten war. Mein Vater verzieh mir vor ein paar Tagen und alles wäre gut gewesen, wenn ... wenn nicht etwas Schreckliches passiert wäre.

Ich hatte meinem Vater erzählt, daß ich nicht mit meinem Freund geschlafen habe. Aber das war gelogen. Jedenfalls blieb meine Regel aus. Ich vertraute mich meiner Mutter an. Beinahe hätte sie es meinem Vater gesagt, aber ihr war wohl doch sehr an dem häuslichen Frieden gelegen. Sie ging mit mir zum Frauenarzt."

Sie blickte in mein Gesicht und sagte dann: "Er bestätigte es. Ich war schwanger." Das letzte Wort schrie sie fast heraus. Das Mädchen bebte in meinen Armen und vergrub ihr Gesicht in meinem Pullover.

Es dauerte eine Weile, bevor sie weitersprechen konnte. "Wieder daheim, schickte mich meine Mutter nach oben im mein Zimmer. Und dann begann das Warten darauf, daß mein Vater nach Hause kam. Davor hatte ich Angst und schließlich war sie zu groß geworden. Ich schnappte mir meinen Rucksack, packte ein paar Sachen ein und lief davon.

Ich wollte zu meinem Freund und kaufte mir für mein letztes Geld eine Bahnkarte nach H.. Dort angekommen, mußte ich feststellen, daß er eine neue Freundin hatte und nichts mehr von mir wissen wollte. Ich wußte nicht wohin, und habe mich einfach an die Straße gestellt und den Daumen rausgehalten. Ein Mercedesfahrer hat mich mitgenommen. Zuerst war er sehr nett gewesen, aber dann wurde er aufdringlich und griff mir ans Knie. Ich habe mich gewehrt und plötzlich kam das Auto ins Schleudern. Es kam von der Straße ab. Wie ich da rausgekommen bin, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, daß ich die Böschung raufgeklettert bin und dann Deinen Wagen gesehen habe.

Ich weiß, daß ich nicht hätte trampen sollen. Aber ich traute mich einfach nicht nach Hause. Ich habe Angst vor meinem Vater."

Sie schaute mich wieder an und ich hörte mich sagen: "Sei nicht traurig, Arabel. Erstmal kannst Du bei mir bleiben und ich werde mal mit Deinem Vater reden."

"Versprichst Du mir das?"

"Ich verspreche es Dir." Arabel war müde geworden und ich zeigte ihr unser Gästezimmer. Ich versorgte sie noch mit frischer Bettwäsche, und kurz darauf war sie im Bett und war eingeschlafen. Ich dagegen konnte noch nicht schlafen und holte die Bücherkisten aus dem Auto. Ich begann die Bücher auszupacken und in meinem Computer zu registrieren. Es muß schon gegen Mitternacht gewesen sein, als mir aus einem der Bücher etwas entgegenflog. Es war ein Photo. Dieses Photo."

Herr Lawincky war während meiner Erzählung immer bleicher geworden und seine Hände zitterten, als er nach dem Bild griff. Mit ungläubigen Augen schaute er es an.

"Herr Lawincky", sagte ich, "Ihre jüngste Tochter hieß doch Arabel und sie ist auf dem Bild zu sehen, nicht war?"

Der alte Mann nickte. "War .. War sie es gewesen?"

"Sie war es gewesen. Ich sah das Bild und konnte es nicht glauben. Beide Mädchen sahen gleich aus, obwohl 30 Jahren dazwischen liegen. Ich lief ins Gästezimmer, um mich zu vergewissern, aber das Gästezimmer war leer. Arabel war verschwunden."

"Lügen Sie mich auch nicht an?"

"Nein", entgegnete ich. "Ich lüge Sie nicht an. Woher sollte ich die ganzen Einzelheiten denn wissen."

Herr Lawincky schwieg und betrachtete das Bild seiner Tochter. Dann flüsterte er: "Sie ist tot?"

"Ich vermute: Ja. Als sie sich gegen den Mercedesfahrer wehrte, ist der Wagen in den Fluß gestürzt. Vermutlich sind beide dabei ertrunken. Und als jetzt der Wagen gefunden wurde, ist der Geist Ihrer Tochter wieder aufgetaucht, weil er keine Ruhe findet. Verzeihen Sie ihr."

Der alte Mann weinte, als er leise flüsterte: "Arabel, ich verzeihe Dir. Kannst Du auch mir verzeihen."

Ich beschloß den alten Mann mit seiner Vergangenheit allein zu lassen, verabschiedete ich mich und ging.

Die Beerdigung von Arabels sterblichen Überresten fand an einem klaren und frostigen Morgen Anfang Januar statt. Die Trauergemeinde war klein. Arabels Vater im Rollstuhl mit einer Pflegerin, Arabels Schwester und ich. Sie liegt nun neben ihrer Mutter in dem Familiengrab. Und noch heute gehe ich jedes Jahr zu Weihnachten zu ihrem Grab und denke an dieses besondere Weihnachtsfest zurück.

  © 2004 by IT-Dozent Ole Vanhoefer · Zum Seitenanfang